Bexhövede

Informationen zu Bexhövede

Foto Blick auf Turm Johannes-der-Täufer-Kirche in Bexhövede, Foto ©RTG

  • 2.245 Einwohner (Juni 2017)
  • Johannes-der-Täufer-Kirche, 1183/84 - mehr Informationen
  • Bodendenkmal des Burgplatzes nordwestlich der Kirche, eine 33 m umfassende runde Kuppe eines mittelalterlichen Wehrbaues
  • Idyllisch gelegener Feuerlöschteich neben der Kirche.
    Zitat Nordsee Zeitung vom 05.06.2007: "Unterirdische Wasserader festgestellt von Niklaus von Hollen, Karl Döscher, Walter Wellbrock „An der Burg“ und bei der Kirche – Wünschelrute: Karl Steeken, ehemaliger Lehrer. Bei einer großen Esche entspringt eine kleine Quelle, die früher den Burggraben mit Wasser füllte. Die Wasserburg und Wassermühle wurden vermutlich ca. 1648 vom Bremer Erzbischof abgetragen. Bei der Flurbereinigung wurde 1960 der drei Meter breite Graben ausgebaggert, mit einer Mauer versehen und zum Feuerlöschteich ausgebaut." Foto Kirchenschiff Johannes-der-Täufer-Kirche in Bexhövede, Foto ©RTG
  • Naturdenkmal „Lindenallee“ entlang der L 143, ab Bahnübergang Loxstedt – Bexhövede – Donnern – Sellstedt
  • Kleingartengebiet Steertmoor
  • Gekennzeichnete Rundwanderwege

     

 

 

Nordseezeitung - Serie 'familienfreundlich' vom 15.03.2012

Burgherren prägen den Ort

Von BARBARA FIXY
BEXHÖVEDE. An die mittelalterliche Burg des Adelsgeschlechts derer von Bexhövede, die dem Ort südöstlich von Bremerhaven den Namen gaben, erinnert heute nichts mehr außer der Straße An der Burg. „Wir haben nur noch die romanische Feldsteinkirche und ein altes Fachwerkhaus“, sagt Heimatpfleger Gerhard König. In seiner Stimme schwingt Bedauern mit, dass von den historischen Gebäuden Bexhövedes allein diese beiden stehen.


Aus der Vogelperspektive fallen die Glasflächen der Gärtnereien auf: In Bexhövede leben auf 12,3 Quadratkilometern 2216 Einwohner. Luftfoto ScheerDie Geschichte der Besiedlung Bexhövedes mit seinen Ortsteilen Nückel, Junkernhose und Hosermühlen reicht weit zurück. Schon vor rund 5000 Jahren haben steinzeitliche Jäger am Rande des Steertmoors gesiedelt. Das beweisen vorgeschichtlichen Werkzeuge, die die Archäologen fanden.
    Im 21. Jahrhundert lebt man immer noch gern im Steertmoor – aber mittendrin. Dort gibt es ein Wochenendgebiet. Bis vor einigen Jahren gab es hier auch die Baumschule Nau mit herrlichen Blaubeerbüschen zum Selbstpflücken. Das war zu einer Zeit, als es im Ort noch fünf Gartenbaubetriebe gab. Vier haben mittlerweile aufgegeben. Geblieben ist heute nur noch eine Gärtnerei.
    Über die Jahrhunderte erhalten blieb die Johannes-der-Täufer-Kirche, deren Glockenturm aus Fachwerk einen interessanten Gegensatz zum Kirchenschiff aus Feldsteinen bildet. Die Kirche liegt nahe der alten Burgstelle.
    Die Burgherren haben das Gotteshaus gestiftet. Es wurde zwischen 1178 und 1184 erbaut. Wer die schwere Kirchentür öffnet, stößt sogleich auf die Namen der Stifter Geldmar, Albert und Lüder von Bexhövede, die auf dem Türflügel verewigt sind. Die Erlaubnis zum Kirchenbau, von Erzbischof Siegfried von Bremen unterzeichnet, sowie der Bestätigungsbrief sind auch die ersten schriftlichen Belege für die Existenz Bexhövedes. Die Originalurkunden sind zwar 1943 in Hannover verbrannt. Aber ihre Abschriften im Hamburger Urkundenbuch sind erhalten.
    Im Inneren der Bexhöveder Kirche lenkt die prächtige Deckenmalerei den Blick nach oben. Pastorin Lara Schilde ist erst jüngst in ihr Amt eingeführt worden und will die Gemeinde an ihrer eigenen Freude teilhaben lassen, mit der sie die kunst- und kirchenhistorischen Schönheiten dieses Gebäudes erkundet.
    Albert von Bexhövede (1165 bis 1229) wurde überregional bekannt. Es handelte sich allerdings nicht um den gleichnamigen Kirchenstifter, sondern laut Ortsheimatpfleger König vermutlich um einen Neffen. Er wurde 1199 zum Bischof von Livland im Baltikum gewählt. 1201 gründete er die Stadt Riga. Die Verbundenheit des Dorfes mit der heutigen lettischen Hauptstadt zeigt sich durch die Menschen in der Region, die aus Lettland stammen.

Vom Hasen und dem Igel

Noch bekannter als der Städtegründer Albert dürfte aber das Märchen vom Wettlauf des Hasen mit dem Igel sein. Im Rennen um die Ehre des Herkunftsortes der Fabel zogen die Bexhöveder jedoch wie der Hase den Kürzeren. Der Wettlauf in der Ackerfurche soll sich dem Grimmschen Märchen zufolge auf der Buxtehuder Heide abgespielt haben. Doch hartnäckig hält sich in Bexhövede die Kunde, dass die Mär zuerst hier erzählt wurde. Daher setzte man den tierischen Wettläufern an der Bexhöveder Grundschule auch ein Denkmal. Schule, Kita, neuerdings auch Hort und Krippe bilden in der Bexhöveder Lindenallee ein kleines Bildungs- und Sportzentrum, das Bexhövede heute neben Loxstedt und Stotel zu einem der drei Schulstandorte der Gemeinde Loxstedt macht.
    Unweit davon entfernt wird ein Teil des Wassers für Bremerhaven und auch für Bexhövede im Wasserwerk gewonnen. Der Bremerhavener Wasserversorger SWB plant, hier 2013 ein neues Werk zu bauen. Aber das etwa 100 Jahre alte ziegelrote Gebäude an der B 71 soll erhalten bleiben.

Chronik
Bexhövede wird zum ersten Mal im 12. Jahrhundert nach Christus urkundlich erwähnt. Zwischen 1178 und 1184 erbaut, ist die Johannes-der-Täufer-Kirche von außen architektonisch ebenso sehenswert wie von innen. Vor etwas über 100 Jahren wurde das Wasserwerk in Bexhövede gebaut.