Pressebericht Nordsee-Zeitung: Ein Milchdiplom als i-Tüpfelchen, September 2012

Quelle: Nordsee-Zeitung, 10.09.2012

Ein Milchdiplom als i-Tüpfelchen

Von der Kälberaufzucht bis zum Melkstand: Radfahrer erkunden Rindviehbetrieb der Familie Hancken

Vor dem ältesten Haus in Landwürden begrüßte Familie Hancken die Teilnehmer der informativen Radtour von Tourilox. Foto beSTOTEL/WIEMSDORF. „Ihr habt alle bestanden!“ Landwirt Hans-Otto Hancken gratulierte den Teilnehmern der informativen TOURILOX-Radtour zu ihrem frisch erworbenen Wissen und händigte ihnen das Milchdiplom aus. Zuvor waren sie von Hancken, seiner Frau Elise und Tochter Iris in die Feinheiten der Milchproduktion eingeweiht worden.
    Rund 20 Teilnehmer hatten sich von Stotel aus mit Radtourenleiter Rolf Sahlender auf den Weg nach Maihausen gemacht. Dort wurden sie vom Ehepaar Hancken mit einem kühlen Buttermilchgetränk begrüßt, bevor Hans-Otto Hancken zu einem Rundgang durch den Betrieb einlud. „Ihr steht hier vor dem ältesten Haus Landwürdens. Es wurde 1638 gebaut.“ Die wunderschöne Fassade kam im Sonnenlicht besonders gut zur Geltung und rief die Bewunderung aller hervor.
    „Unser Hof umfasst 220 Hektar Fläche. Wir verfügen über 350 Milchkühe und 100 Jungtiere. Unsere Tochter Iris ist in der vierten Generation nun als Teilhaberin tätig und wir beschäftigten vier Angestellte“, erklärte Hancken. Nach und nach führte er durch die verschiedenen Ställe. 1978 entstand ein Stall für 40 Kühe, der seit den 1990er Jahren als Kälberstall dient. „Im Sommer sind die Kälber draußen, der Stall steht jetzt für zwei Monate leer“, erklärte Hancken. Von Schwalben begleitet ging der Erkundungsgang zu zwei Ställen für kleine Kälber, die ein- bis zwei Wochen lang mit Pulvermilch ernährt werden, die sie mit Vitaminen und Mineralien versorgt.

Milchviehbestand aufgestockt

Anfang der 1980er Jahre musste der Hof zwei Familien ernähren, der Bestand wurde auf 60 Kühe aufgestockt. dazu war der Bau eines größeren Stalles erforderlich. Als 1983/1984 die Milchquote eingeführt wurde, entschloss Hans Otto Hancken sich, auf Bullenmast umzustellen und baute einen Stall für 50 Bullen. Bevor es allerdings richtig losging, konnte er die Milchquote und die daran gekoppelte Weidefläche eines Nachbarn erwerben. Die Bullenzucht wurde zurückgefahren. Nun stehen die kleinsten Kuhkälber in dem Stall. Sie machten sich lautstark bemerkbar. „Sie wissen, dass sie etwas zu fressen bekommen, wenn jemand den Stall betritt“, sagt Hancken.
    Der Melkstand, in dem 16 Kühe auf einmal gemolken werden können, rief die besondere Aufmerksamkeit hervor. Hier konnten die Touriloxer beobachten, wie gekonnt die beiden Melkerinnen zu Werke gingen und nach dem Anmelken die Melkgeschirre anlegten. „Wir melken mit vier Melkern zweimal rund viereinhalb Stunden täglich“, erklärte Hancken.
    Unermüdlich beantwortete er die vielen Fragen seiner Gäste und machte die Betriebsbesichtigung zu einer wahren Erlebnisreise. Die tollen Torten, die auf der Diele bereitstanden und das Milchdiplom waren dann das Tüpfelchen auf dem „i“. Zurück ging die Fahrradtour über Wiemsdorf und Fleeste nach Stotel. (be)


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