Pressebericht Sonntagsjournal über GPS-Schnitzeljagd, Aug. 2011

Quelle: Sonntagsjournal 21.08.2011
Schatzsuche mit Hilfe aus dem Weltall
Auf Schatzsuche mit GPS-Geräten
von Andrea Grotheer
DEDESDORF. Vincent hält das GPS-Gerät in der Hand und läuft voraus: „Wir müssen geradeaus!“ Zur modernen Form der Schnitzeljagd, dem so genannten Geocaching, hat er sich gemeinsam mit sechs weiteren Kindern aus der Gemeinde Loxstedt im Rahmen des Ferienprogramms angemeldet.
Im Bootshaus des Wassersportvereins Landwürden in Dedesdorf warten Regina Thier-Grebe, Dorothea Kokot-Schütz und Marc Petrikowski vom Verein TOURILOX sowie Hein-Theo Horstkemper vom Wassersportverein bereits auf die jungen Schatzsucher im Alter von 10 bis 13 Jahren.
Als alle versammelt sind, erklärt Marc Petrikowski der Gruppe, was Geocaching bedeutet. Er ist Seemann von Beruf und kennt sich mit Positionen bestens aus: „GPS bedeutet Global Positioning System. Satelliten fliegen um die Erde und mit ihrer Hilfe und einem Computer kann man Positionen bestimmen.“ Mit einem GPS-Gerät, das optisch große Ähnlichkeit mit einem Handy hat, kann man bis auf fünf Meter Abweichung genau feststellen, wo man sich gerade befindet. Das Gerät empfängt dabei Positionsdaten von Satelliten und errechnet daraus den eigenen Standort.
Weltweit 1,2 Millionen Schätze versteckt
Mittlerweile werden die Geräte auch für Freizeitvergnügen genutzt, zum Beispiel um einen Schatz – den so genannten „cache“ – mit Hilfe von GPS suchen zu lassen. So entstand Geocaching. Mittlerweile sind weltweit 1,2 Millionen Schätze versteckt.
Mit drei GPS-Geräten geht die Dedesdorfer Gruppe auf Schatzsuche. Alle Schätze in der Umgebung sind bereits eingespeichert. Zu sehen sind sie in einer Übersichtskarte, auf der für jeden „cache“ eine Schatztruhe abgebildet ist. „Weser Radar Dedesdorf“ heißt das Ziel. Der Verstecker gibt einen Hinweis auf eine „imposante gelbe Erscheinung am Rande der Weser“.
Die Kinder laufen zuerst über den Strand, doch hier geht der Weg nicht weiter. Zurück geht es in Richtung Deich. „Auf meinem Gerät sind es noch 486 Meter“, sagt Jennifer und beschleunigt ihre Schritte. Schon bald steht der gelbe Radarturm unübersehbar hinter dem Deich. Jetzt noch das rutschige Gras runterlaufen und das Ziel ist erreicht. Rund um den Turm suchen die Kinder die versteckte Filmdose und haben nach intensiver Suche tatsächlich Erfolg: Objekt gefunden. Im Innern der kleinen Dose ist ein Logbuch versteckt.
Regina Thier-Grebe notiert die Funddaten: Name, Datum, Uhrzeit. Dann legt sie die Dose wieder an ihren Platz – damit auch der nächste Geocacher hier Erfolg haben wird.