Pressebericht Nordsee-Zeitung über Radfernweg 'Alter Postweg', Aug. 2009

Quelle: Nordsee-Zeitung vom 15. August 2009

Die Verwaltungsvertreter, allen voran Landrat Kai-Uwe Bielefeld (Zweiter von links), traten gestern feste in die Pedale, um den 80 Kilometer langen Alten Postweg zwischen Cuxhaven und Wulsbüttel einem ersten Test zu unterziehen.        Foto: ih

80 Kilometer lang ist der Alte Postweg (gelb), von Cuxhaven bis Wulsbüttel. 20 Info-Tafeln entlang der Strecke informieren über die Umgebung.       Montage: Palinski

Auf den Spuren königlicher Reiter

Alter Postweg ist als Radfernweg rekonstruiert worden

Kreis Cuxhaven (ih). Die Truppen von Karl dem Großen nutzten ihn. 1000 Jahre später schickten die Kurfürsten von Hannover hier entlang ihre Reiter mit der Dienstpost nach England. Jetzt wird der Alte Postweg zwischen Wulsbüttel und Cuxhaven zum Radler-Areal.

Gestern weihten die Verwaltungsvertreter von Kreis und Kommunen die 80 Kilometer lange Strecke ein. Natürlich auf dem Fahrrad. An der Spitze Landrat Kai-Uwe Bielefeld, der sich über das „schöne Gemeinschaftsprojekt“ freute.

    Tatsächlich haben bei der knapp 90000 Euro teuren Herrichtung des Alten Postwegs alle Anlieger-Kommunen an einem Strang gezogen. Ein Fünftel der Kosten haben sie zusammen aufgebracht, den Löwenanteil hat die Europäische Union hinzu geschossen. Mit dem Geld hat der Kreis die komplette Strecke mit kleinen, gelben Posthörnern beschildert, 20 Info-Tafeln aufgestellt, die über Landschaften, prähistorische Grabstätten oder andere Sehenswürdigkeiten am Wegesrand informieren. Am Nordholzer Aeronauticum, in Midlum, in Lanhausen und in Wulsbüttel sind dazu Schutzhütten aufgestellt worden, in denen die Radler Zuflucht suchen können, wenn Petrus es mal nicht gut mit ihnen meint.

    Die Idee, den Alten Postweg wiederzubeleben, stammt vom ehemaligen Langener Ortsbürgermeister Hans Winkler. Der hatte in Schleswig-Holstein den historischen Ochsenweg kennengelernt – und sich daran erinnert, dass auch seine Heimat Historisches zu bieten hat. Denn im 18. Jahrhundert rückten die Kurfürsten von Hannover auf den englischen Thron. Sie verlegten ihren Wohnsitz nach London und ließen sich fortan ihre Dienstpost per Reiter von Hannover über Nienburg und Bremerhaven nach Cuxhaven bringen, wo sie verschifft wurde.

    Seither wurden neue Straßen gebaut, der alte Weg verlor immer mehr an Bedeutung. Stellenweise ist er auch durch den Marineflugplatz, Baugebiete oder Flurbereinigungen ganz verschwunden. „Aber soweit es möglich war, haben wir die historische Strecke rekonstruiert“, sagt Werner Rusch, Leiter des Kreis-Naturschutzamtes.

 

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