Donnern

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Foto vom Drachenstein in Donnern, Foto ©RTG

Informationen zu Donnern

  • 601 Einwohner (Juni 2017)
  • Drachenstein, Richtung Wehdel, rechts vor dem Wald.
    Pressebericht über den Drachenstein
  • Naturdenkmal „Lindenallee“ entlang der L 143 von Loxstedt über Bexhövede, Donnern bis Sellstedt

Foto des Drachensteines in Donnern-Loxstedt, Foto ©RTG

 

 

 

 

 

 

 

 

Nordseezeitung - Serie 'familienfreundlich' vom 17.04.2012

Donnern aus der Vogelperspektive: 636 Einwohner leben in dem landwirtschaftlich geprägten Ort südöstlich von Bremerhaven. Luftfoto ScheerDen Drachen im Wappen

Donnern wird erstmals 1182 erwähnt – Haufendorf mit Flügeln landwirtschaftlich geprägt

von BARBARA FIXY

DONNERN. Ein großer Granitblock mit eigenartiger Schlangenstruktur liegt wie ein Meteorit im Krater in einem Hain bei Donnern: der Drachenstein. Der Stein ist Ausgangspunkt einer Sage, die sich um einen Lindwurm dreht. Der Findling wird von den Donnjern als Wahrzeichen betrachtet. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der Drache sogar auf dem Ortswappen zu sehen ist.

Donnjer: So nennen sich die Einwohner des Haufendorfs zehn Kilomter südöstlich von Bremerhaven selbst. Wenn man von Donnerern spricht, reagieren sie angeblich leicht verstimmt, wie ich mir sagen lassen habe. Aber wer würde sich selbst auch gern als Donnerer ansprechen lassen.
    Die Donnjer haben sich auf einem Geestrücken niedergelassen. 1182 wird der Ort erstmalig in der Gründungsurkunde des Klosters Osterholz erwähnt. In der Heimatgeschichte kennt sich momentan der Stinstedter Heimatpfleger Eberhard Nehring am besten aus. Er berichtet, dass der Erzbischof Siegfried von Bremen dem Kloster einen Hof in Donnern schenkte. Mit dieser Schenkung wurde Donnerns Existenz aktenkundig. Um 1534 ließ der damalige Bremer Erzbischof eine Steuerliste anfertigen. Daraus ging hervor, dass es zu jener Zeit in Donnern fünf größere Landwirte gab – sie hießen Baumänner – und eine Köthnerstelle. Damals gehörte Donnern zur Börde Beverstedt. Daher mussten die Donnjer den weiten Weg zur Kirche und auch zum Kadi nach Beverstedt gehen
    Seit 1886 bis heute fahren die Donnjer zum Gottesdienst ins benachbarte Bexhövede. Seit 1974 gehört Donnern zur Einheitsgemeinde Loxstedt.
    Offenbar hatten schon die alten Donnjer erkannt, wie wichtig Bildung ist. Seit 1720 gab es auf den Dörfern Schulen. Im Allgemeinen wurden die Kinder stundenweise im Winter unterrichtet, weil sie im Sommer auf den Feldern helfen mussten. In Donnern aber soll es laut Nehring schon seit etwa 1750 Sommer- und Winterschule gegeben haben. Donnjer Kinder lernten also damals mehr als ihre Altersgenossen in den umliegenden Dörfern.
    Donnern war und ist von der Landwirtschaft geprägt. Noch heute gibt es laut Ortsvorsteher Hansjürgen Schmedes (CDU) zwölf Höfe im Vollerwerb. Das führt er auch darauf zurück, dass die Landwirte hier mit dem Verkauf von Bauland zurückhaltender waren als anderswo. Das ursprüngliche Haufendorf hat sich vor allen Dingen an den Straßen weiterentwickelt, so dass es aus der Luft aussieht, als seien dem alten Ortskern Flügel gewachsen.

Zwei Vereine feiern Jubiläum

2012 feiern in Donnern zwei Vereine Jubiläum. Der Schützenverein wird 100 Jahre alt. Der Landfrauenverein Donnern und umzu wurde vor 40 Jahren gegründet – auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Werner Kracht. Anlass könnte gewesen sein, dass Donnjerinnen damals bis nach Geestenseth oder Beverstedt zu den dortigen Landfrauenvereinen fahren mussten.
    „Mehr als zehn Frauen nahmen im November 1972 an der Gründungsversammlung in der Gastwirtschaft Wranke teil“, berichtet die langjährige Schriftführerin Bärbel Schmedes. Anfang der 70er Jahre wurde auch der Spielkreis aus der Taufe gehoben, der heute als Kindergarten firmiert und Drachenstein heißt. Dort können übrigens die Kinder die Sage vom Drachen nicht oft genug hören.
    Die Legende handelt von einem plötzlich entstandenen See, aus dem sich ein Drache erhob. Das Wasser dieses Sees soll schwefelhaltig gewesen sein, so dass das Vieh tot umfiel, als es davon trank. Erst als die sieben Kirchenglocken in den umliegenden Orten Bexhövede, Loxstedt, Altluneberg, Bramel, Schiffdorf und Geestendorf ein mächtiges, gemeinsames Geläut anstimmten, verschwand der Spuk.

Chronik

1182: Donnern wird zum ersten Mal erwähnt in der Gründungsurkunde des Klosters Osterholz.
1534: Donnern gehört zur Börde Beverstedt.
Um 1750: In Donnern gibt es Sommer- und Winterschule.
1886: Donnern wird in Bexhövede „eingepfarrt“.